IndoorCycle - eine kleine Einführung
Was braucht man für eine IndoorCycling-Einheit? Was ist IndoorCycle / SPINNING®? (Meine Ansicht!)
Es handelt sich hierbei um ein ziel- und gesundheitsorientiertes Ausdauertraining in einer Gruppe auf einem stationären Rad (entfernt verwandt mit einem Fahrrad-Ergometer) mit musikalischer Unterstützung. Häufig und fälschlicherweise hat IndoorCycle immer noch den Ruf eines "PowerWorkouts".... So sehen die stationären Bikes aus:
Und wie es Sportschuhe von vielen Herstellern gibt, so gibt es auch unterschiedliche Anbieter von IndoorCycle-Konzepten. Einige Unterscheiden sich dabei mehr als andere! Am Anfang gab es ein Konzept: SPINNING® by SCHWINN. Leider trennten sich SPINNING® (heute in Deutschland unter Lizenz von StarTrac Europe) und SCHWINN (heute unter Lizenz der Nautilus Health and Fitness Group und unter dem Namen SCHWINN® Cycle). Und nun mögen mich eingefleischte SPINNER® oder SCHWINNER erschlagen: beide Konzepte sind sehr ähnlich: Gesundheitsorientiert, an den Radsport angelehnt, weg vom Entertainment! Gefühle, Emotions, Selbstverwirklichung! Trotzdem noch mal zu den Begrifflichkeiten: der Begriff SPINNIN® gilt nur für das von StarTrac vermarktete Konzept (mit der entsprechenden Philosopie, dem Bike, dem JGSI, der Ausbildung - nur ein von StarTrac/MPK ausgebildeter Instruktor im IndoorCycle-Bereich hat das Recht, sich "Spinning-Instruktor" zu nennen!). Dieser Begriff ist sozusagen eine Einschränkung der Möglichkeiten. IndoorCycle ist der Oberbegriff. Nicht geschützt, nicht patentiert. Einige Instructoren identifizieren sich mit dem Begriff und andere distanzieren sich davon! Die Symbiose aus Technik, Ausdauer, Dynamik, Schnelligkeit, Kraft und mentalen Techniken und Freiräumen macht diese zwei IndoorCycle-Programme einzigartig. Die zusätzliche Verwendung eines Herzfrequenzmessgerätes verleiht dem Training einen individuellen Charakter: jeder Teilnehmer fährt nach seinen, individuellen Leistungsstand, den er handlich und einfach mittels der Herzfrequenz steuert und kontrolliert. Das Training orientiert sich an Herzfrequenzbereichen, die an der maximalen Herzfrequenz (MHF), also der größten Anzahl von Herzschlägen pro Minuten, in Gruppen unterteilt sind:
Ziel eines jeden IndoorCycle-Konzeptes sollte (muss!) die Gesunderhaltung und -heitsförderung sein, weg vom hirnlosen Power-Training zum Training für und mit dem Hobby- und Breitensportler! Abwechslung durch Stundeninhalte und nicht Musikgedröhne und Entertainment. Wo kommt das ursprüngliche SPINNING® Programm her?
Aus Amerika (natürlich! :-) ). Der Erfinder, Johhny G., ein Extremausdauersportler und Karatekämpfer, hat das
SPINNING®-Konzept 1987 als Vorbereitung auf den längsten Radmarathon der Welt,
das Race Across America (RAAM), ins Leben gerufen. Er suchte damals nach
Möglichkeiten, sein Trainingsprogramm anteilig nach "Indoor", also in
wetterunabhängige Lokations, zu verlegen. Er lud in der Folgezeit immer mehr
Freund und Sportler in seine Garage zum Fahren auf stationären Bikes mit großer
Schwungscheibe ein. Durch das Schwungrad entspand der Name: Spinning. Um die
Motivation der Gruppe noch weiter zu steigern, wurde das Programm durch
passende Musik unterstützt. Was unterscheidet SCHWINN®-Cycle / SPINNING®
von anderen Indoor-Cycl(e)ing Konzepten?
Wie Eingangs bereits gesagt, werden hierbei sportliche (also physische) Trainingsmethoden mit geistigen (also psychischen) verbunden, was nachweislich und zusätzlich zu einer Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit, gegenüber einem "nur körperlichen" Training, führt. Die Verwendung von Hanteln, Tubs oder ähnlichem Gerät wird nicht praktiziert. Es geht hierbei einzig um eine Optimierung der Ausdauer, ggf. der Kraftausdauerfähigkeit. Dafür, dass trotzdem keine Langeweile entsteht sorgt der ausgebildete Instructor mittels Visualiserungs-, Focusierungs-, also kurz gesagt: Körper/Geist-Techniken - man muss sich nur entspannen und auf diese Ebene einlassen! und Trainingsinhalten/-methoden. Ebenso werden keine Elemente aus der Aerobic (Liegestütze, Fixierungen des Körpers, umständliche Choreographien, ...) verwendet, was zum einen das Verletzungsrisiko minimiert und zum anderen selbst Teilnehmern, die Koordinations-Probleme (z.B. mit Tanztechniken) haben, ermöglicht, voller Elan am Programm teilzunehmen. Der Entertainer-Charakter des Instruktors liegt in der Regel auch etwas geringer. Es geht nicht um die Show, die vor Dir abgezogen wird, sondern um eine Sache, die uns tag-täglich beschäftigt und mit der wir zu tun haben, uns aber selten wirklich drauf konzentrieren: unserem Körper und Körpergefühl! Und eine SPINNING® bzw. SCHWINN®-Cycle Einheit ist nicht jedesmal ein Wettkampf, bei dem man alles geben muß! Die sogenannten Race Days simulieren Wettkämpfe, aber davon wird von einem verantwortungsvollen Instructor maximal einer pro Monat angeboten. Die Qualität Deines Trainings lässt sich nicht an der Menge an produzierten Schweiß, verbrauchten Kalorien oder dem Muskelkater danach beziffern. Nur wenn Du Deinen Körper ausgewogen und in entsprechenden Grenzen trainierst, wird sich die Qualität Deiner Ausdauer- und Leistungsfähigkeit verbessern bzw. erhöhen. Was braucht man für eine IndoorCycling-Einheit?
Ich möchte hier eigentlich nur ganz kurz darauf eingehen, was man für's IndoorCycling benötigt. Hemd und Hose - kaum jemand fährt ohne. Sicher benötigt man nicht unbedingt eines der schönen SPINNING®-Rad-Trikots, mit Taschen auf dem Rücken und SPINNING®-Symbol. Jedoch sollte man bei dem Shirt doch darauf achten, daß man nicht ein einfaches Baumwoll-T-Shirt trägt: manchmal kommt man doch ins Schwitzen und dann saugt sich die Baumwolle voll wie ein Schwamm, klebt und das ist einfach ein ungutes Gefühl auf der Haut, davon, dass man sich ggf. verkühlt, wenn man unter der Klimaanlage sitzt, spreche ich nicht. Einen weitverbreiteten Irrtum möchte ich gleich ausmerzen: Wer viel schwitzt, verbrennt nicht unbedingt mehr Kalorien / Fette! Du schadest Deinem Körper dadurch durch Dehydrierung. Also, keine Rollkragenpullover und lange Hosen, sondern leicht und luftig! Die Hosen mit Sitzpolster sind auch eine sinnvolle Anschaffung - eine 45 Minuten Einheit übersteht man auch meist problemlos ohne - jedoch längere Rides, die dann evtl. sogar noch größtenteils im Sitzen absolviert werden - verlangen schon einiges dem ungeübten Gesäß ab. Unter der Radhose wird keine Unterwäsche getragen, da es damit im Übergangsbereich Beininnenseite - Körper zu Reibung und Wundscheuern kommen kann. Ob man am Anfang auch gleich Schuhe mit Klicksystem (sog. Cleats, meist das Shimano SPD-System (häufig: SPD SM-SH55) haben muss, überlasse ich dem eigenen Geldbeutel. Aber bis jetzt sagte mir jeder Teilnehmer, der lange Zeit mit Turnschuhen und Riemen gefahren ist, dass das Gefühl mit Radschuhen ein völlig anderes ist: keine Druckstellen am Fuß, keine eingeschlafenen Füsse, bessere Kraftübertragung, ein wirkliches "Zug"-Gefühl bei der Aufwärtsbewegung der Pedale, ... Und last, but not least, ein Herzfrequenzmessgerät, kurz: Pulsuhr! Wenn Dir Schuhe wichtig sind, und Du Dir Radschuhe gekauft hast, dann müssen Dir Deine Füße und Beine sehr am Herzen liegen. Aber, und damit sage ich es schon, was liegt Dir am Herzen? Nur mit einer Pulsuhr kannst Du Dein Training sinnvoll, wechselhaft, abwechslungsreich und zielorientiert gestalten (Ziel: Fettstoffwechseltraining, Ziel: Konditionsverbesserung; Ziel: Erhöhung der Laktattoleranz - sinnvoll und optimal nur mittels Pulsuhr zu verfolgen!) Und wenn Du es ganz genau nehmen willst, dann benötigst Du noch ein paar Mitstreiter, einen Coach, etwas Musik und eins der o.g. Bikes. |
||||||
© 2003 by Carsten Radke •
web@carsten-radke.de
|